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Hilfe, mein Pferd koppt: Ursachen, Folgen und Lösungen

Von Reitsport

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Koppen ist ein weit verbreitetes Verhaltensproblem bei Pferden, das oft sowohl Pferdebesitzer als auch Tierärzte beschäftigt. Es handelt sich um eine Form des stereotypen Verhaltens, bei der das Pferd Luft schluckt und dabei ein charakteristisches Geräusch erzeugt. Dieses Verhalten tritt häufig in Stresssituationen oder aufgrund von Langeweile auf und kann gesundheitliche Folgen für das Pferd haben. In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die Ursachen, Folgen sowie mögliche Behandlungsansätze.

Was ist Koppen? ⁠


Koppen ist eine Verhaltensstörung bei Pferden, bei der das Tier Luft schluckt und dabei ein lautes, grunzendes Geräusch erzeugt – den sogenannten "Kopp-Ton". Man unterscheidet zwischen Aufsetzkopfern, die ihre Zähne auf festen Gegenständen wie Boxentüren oder Zäunen aufsetzen, und Freikopfern, die ohne festen Gegenstand in die Luft koppen.

Ursachen des Koppens ⁠

Die Ursachen des Koppens sind vielfältig und werden seit vielen Jahren erforscht. Zu den häufigsten Auslösern zählen:


Stress: Oft ist das Koppen eine Reaktion auf Stress, der durch verschiedene Faktoren wie eine ungewohnte Umgebung, mangelnde Bewegung oder soziale Isolation ausgelöst wird.


Langeweile: Pferde, die lange Zeit in Boxen stehen oder nicht ausreichend beschäftigt werden, neigen eher zu Verhaltensstörungen wie Koppen.


Magenprobleme: Es gibt Hinweise, dass Koppen mit Magenbeschwerden, wie Magengeschwüren, zusammenhängt. Pferde, die an chronischen Magenproblemen leiden, zeigen häufiger stereotype Verhaltensweisen.


Genetik: Einige Studien deuten auf eine genetische Veranlagung hin, da bestimmte Pferderassen oder Blutlinien anfälliger für das Koppen sein können.

Folgen des Koppens ⁠

Koppen kann verschiedene gesundheitliche Auswirkungen auf das Pferd haben:


Abnutzung der Zähne: Das ständige Aufsetzen der Zähne auf festen Gegenständen kann zu übermäßigem Zahnabrieb und langfristig zu Zahnschäden führen.


Gewichtsverlust: Bei exzessivem Koppen kann das Verdauungssystem des Pferdes beeinträchtigt werden, was zu einem unerklärlichen Gewichtsverlust führen kann.


Koliken: In seltenen Fällen kann das übermäßige Schlucken von Luft zu Verdauungsproblemen wie Koliken führen.

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Behandlung und Prävention ⁠

Die Behandlung des Koppens hängt von den zugrundeliegenden Ursachen ab. Hier sind einige Ansätze, die das Verhalten reduzieren oder verhindern können:



Verbesserung der Lebensbedingungen: Eine artgerechte Haltung mit viel Bewegung, Weidegang und Kontakt zu Artgenossen ist der beste Weg, um das Koppen zu reduzieren. Auch eine abwechslungsreiche Fütterung und genügend Beschäftigung (Spielzeug,Heunetze-und -bälle) um Langeweile zu vermeiden.


Medikamentöse Behandlung: Wenn das Koppen durch Magenprobleme verursacht wird, können Medikamente gegen Magengeschwüre helfen. Ein Tierarzt sollte in solchen Fällen zu Rate gezogen werden.


Anti-Koppriemen: Diese umstrittenen Riemen verhindern das Koppen, indem sie Druck auf die Halsmuskulatur ausüben. Obwohl sie das Verhalten unterdrücken, bekämpfen sie nur das Symptom, nicht aber die Ursache, wie Stress oder Magenprobleme. Zudem können die Riemen zu wunden Stellen, Bewegungseinschränkungen sowie Problemen beim Fressen und Trinken führen. Viele Tierschützer kritisieren den Einsatz solcher Riemen, da sie das Wohlbefinden des Pferdes beeinträchtigen, ohne das zugrunde liegende Problem zu lösen. Stattdessen sollten die Haltungsbedingungen verbessert werden, um das Koppen langfristig zu reduzieren.

Fazit ⁠

Koppen ist eine komplexe Verhaltensstörung, die auf viele verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Während es oft ein Zeichen für Stress oder Langeweile ist, können auch gesundheitliche Probleme eine Rolle spielen. Die beste Herangehensweise besteht darin, das Pferd artgerecht zu halten und seine Lebensbedingungen zu verbessern.



Denke daran: Ein koppendes Pferd ist weder „krank“ noch bedeutet es, dass du ein schlechter Besitzer bist. Achte auf eine möglichst stressfreie Umgebung und sorge für das Wohl deines Pferdes.