Das Winterfell des Pferdes pflegen

Von Reitsport

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Wenn Mutter Natur dein Pferd erst einmal in sein Winterfell gekleidet hat, sind Gewichtsverlust, Wunden und Hautinfektionen schwerer zu erkennen als in der Sommerzeit, als das Fell noch kurz und glatt war und die Pferdepflege weniger anspruchsvoll. Hier sind einige Tipps, die dir helfen, Probleme im Winter zu erkennen und die Fellpflege zu optimieren.

Haut und Haare des Pferdes pflegen

Die meisten winterlichen Hautkrankheiten sind auf ein schmutziges Haarkleid zurückzuführen, welches Bakterien und Pilzen einen Nährboden bietet und durch eine mangelnde Fellpflege begünstigt wird. Halte die Haut des Pferdes gesund, indem du seinen Körper täglich gründlich striegelst und die Pferdepflege nicht vernachlässigst. Dadurch werden während der Fellpflege nicht nur Schmutz und Hautreste an die Oberfläche befördert, sondern du kannst auch eine Verringerung der Fettschicht über den Rippen ertasten, die auf Gewichtsverlust hindeutet - sowie Beulen oder verklumpte Haare, die auf eine Wunde oder ein Hautproblem bei deinem Pferd hinweisen könnten.

Geheimtipp: Um Schmutz während der Pferdepflege schnell und einfach zu entfernen, sprühe die Mähne, den Schweif und die Beine des Pferdes mit einem silikonfreien Mittel zur Fellpflege ein und sauge es anschliessend mit einer weichen Bürste oder einem Staubsauger ab. Bonus: Durch die glatte Oberfläche lässt sich getrockneter Schlamm bei deinem Pferd beim nächsten Mal leichter entfernen.

Gönne deinem Pferd ein Bad für eine optimale Fellpflege

Wenn du Zugang zu einem windfreien Bereich hast, dann gönne deinem Pferd eine wöchentliche Handwäsche und verbessere so merklich das Ergebnis der Pferdepflege: Einen Spritzer deines bevorzugten Waschmittels in einen Eimer mit lauwarmem Wasser geben und es mit einem angefeuchteten Schwamm auf jeweils einen Körperteil auftragen, bevor du das Haar mit einem Handtuch abtrocknest. Doch Achtung: Diese Methode der Fellpflege ist nicht empfohlen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt - es sei denn, du besitzt einen beheizten Stall. Im schlimmsten Fall kann es nämlich sonst zu lebensgefährlichen Erkrankungen kommen - was natürlich nicht Sinn der Fellpflege ist.

Wenn in dem Stall kein warmes Wasser zur Pferdepflege zur Verfügung steht, so kannst du einen Heizstab in einem Eimer voller Wasser verwenden. Das dauert zwar etwas länger als das Wasserholen aus dem Wasserhahn, erfüllt jedoch ebenfalls den gewünschten Zweck. 

Kleiner Geheimtipp: Beschleunige den Trocknungsprozess bei der Fellpflege mit einem einfachen Haartrockner von Zuhause. Wichtig ist, dass du ihn während der Pferdepflege in Bewegung hältst, um die Haut des Pferdes nicht zu verbrennen - ganz genau so, wie du den Haartrockner auch bei dir selbst einsetzen würdest. Alternativ lohnt sich auch die Installation einer Wärmelampe an der Decke direkt über dem Pferd, was die Pferdepflege merklich vereinfachen kann.

In die Offensive gegen Kratzer bei deinem Pferd gehen

Mauke sind Hautentzündungen auf der Rückseite der Fesseln bei einem Pferd. Untersuche die Fesseln des Pferds während der Pferdepflege routinemässig auf Anzeichen von Rötungen und/oder Schorf, die als mögliche Vorboten von Mauke fungieren. 

Ein weiterer Geheimtipp: Nachdem du die Unterschenkel bei der Pferdepflege gereinigt und gründlich abgetrocknet hast, trage eine grosszügige Schicht Desitin (zur Vorbeugung von Windelausschlag bei Babys) auf die Rückseite der Fesseln des Pferds auf. Die Salbe bietet einen gewissen Schutz vor Wasser und Schlamm und lindert eventuell vorhandene Reizungen.

Um Mauke zu vermeiden, solltest du die Fesselhaare des Pferdes mit einem groben Schermesser dann schneiden, wenn sie eine entsprechende Länge bereits überschritten haben - ein häufig vergessener Schritt bei der Pferdepflege. Ausserdem solltest du rechtzeitig den Tierarzt kontaktieren, wenn du nach dem Schneiden der Haare Mauke und Wunden feststellst.