Bauchschmerzen bei Pferden

Von Reitsport

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Bauchschmerzen bei Pferden




Die Tage werden länger, es wird wärmer und die Pferde können endlich wieder raus auf die Weide. Die Freude nach dem langen Winter ist gross und wir wollen, dass unsere Vierbeiner gleich zu Beginn der Saison möglichst lange Weidegänge gniessen können. Dann kann es gerne mal vorkommen, dass die empfindlichen Pferdemagen mit der Verdauung der ausserordentlich nährstoffreichen jungen Wiesen überfordert sind. Akute Folgen davon sind Bauchschmerzen (Kolik). Doch das ist lange nicht der einzige Grund, warum eine Kolik auftreten kann. Stress, schlechtes Futter, Parasitenbefall, zu wenig Wasser oder auch zu wenig Bewegung, die Gründe sind vielfältig. Oftmals lässt es sich gar nicht auf eine bestimmte Ursache zurückverfolgen. 



Wie erkenne ich eine Kolik?


Ich komme in den Stall und möchte mein Pferd bewegen, beim Öffnen der Boxentür, begegnet mir ein unruhiges Pferd, das in der Boxe auf und ab geht. Immer wieder schaut es auf seinen Bauch oder schlägt sogar dagegen. Es scharrt, flehmt und versucht sich hinzulegen und zu wälzen. 



Was tun bei Kolik?


Tritt dieser Fall ein, ist es sinnvoll, gleich den Tierarzt zu kontaktieren, ihm die Situation zu schildern und die Anweisungen von ihm abzuwarten. In diesem Moment ist es essentiell, dass das Pferd kein Futter mehr aufnimmt. Um den Kreislauf und die Darmtätigkeit anzuregen, ist es gut, mit dem Pferd an der Hand zu gehen. Zudem sollte man kontrollieren, wann und wie viel das Pferd das letzte Mal geäppelt hat.



Behandlung durch den Tierarzt


Eine Darmkolik kann in verschiedenen Formen auftreten. Verstopfungen im Dick- oder Dünndarm, Darmdrehungen/-verschlingungen/-einklemmungen oder Darmverschluss, Krampf-, Gas- und Sandkoliken oder Magenüberladung. Je nach Art der Kolik und Schwere der Erkrankung bedarf es einer unterschiedlichen Behandlungsmethode.  Bei einer leichten Kolik wie Verstopfungen oder Gasansammlungen genügt in den meisten Fällen eine krampflösende Spritze in Kombination mit leichter Bewegung. Eventuell sind weitere Massnahmen erforderlich, wie das Lösen von Gasen oder Verstopfungen über eine Nasen-Schlund-Sonde, wenn diese im oberen Teil lokalisiert werden, ansonsten über eine rektale Behandlung. In schweren Fällen wie bei Darmdrehungen können jedoch auch ein Klinikaufenthalt sowie eine Operation unvermeidbar sein.



Kolik überstanden - Was nun?


Je nach Ursache der Kolik ist Unterschiedliches zu beachten.  Grundsätzlich gilt; das Pferd schonend wieder anreiten. Neben der Bewegung sind auch beim Futter besondere Massnahmen erforderlich. In der Regel werden nach einer Kolik die Futterrationen in kleinen Mengen auf den Tag verteilt langsam gesteigert. Um Magengeschwüre vorzubeugen, empfehlen wir das Nahrungsergänzungsmittel Gastro Aid von Cavalor.




Fazit


Fütterungsfehler und Stress sind die häufigsten Auslöser einer Kolik. Sollte Euer Pferd tatsächlich einmal an einer Kolik erkranken, gilt es sofort den Tierarzt zu konsultieren. Bis dieser da ist, empfiehlt es sich, das Pferd im Schritt zu führen. Besonders nach einer Kolik spielt ein gutes Fütterungsmanagement eine wichtige Rolle. Aufgrund seiner leichten Verdaulichkeit ist Mash ein optimales Aufbaufutter. Um in der Zukunft eine Kolik vermeiden zu können, ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, was die Bauchschmerzen beim Pferd ausgelöst haben.



Notfallmanagement für Pferde von Dr. med. vet FVH Cécile Werren


Wenn Ihr gerne mehr darüber wissen möchtet, wie Ihr in Erste Hilfe Situationen bei Euren Pferden korrekt handelt, besucht uns am 17. Juni 2023 um 09.00 Uhr in der Reitsportarena, wo Euch Dr. med. vet FVH Cécile Werren das Wichtigste zum Thema erzählen wird. Hier geht es zur Anmeldung.