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Welches Zaumzeug passt zu dir und deinem Pferd?


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⁠Beim Kauf und der Auswahl eines Zaumzeugs für dein Pferd ist es entscheidend, nicht nur auf das Aussehen, sondern vor allem auf die Passform und die Funktion zu achten. Ein gut sitzendes Zaumzeug sorgt für Komfort und eine effektive Kommunikation zwischen Reiter und Pferd. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Komponenten und deren Funktionen:⁠

Kopfstück/Genickstück: Es trägt die Hauptlast des Zaumzeugs und sollte optimal sitzen, um Druck im empfindlichen Genickbereich zu vermeiden.⁠

Stirnband: Hält das Genickstück in Position und verhindert ein Verrutschen. Die Größe muss passen, um Druck auf die Ohren zu verhindern.⁠

Backenstück: Befestigt das Gebiss und sollte unterhalb des Jochbeins verlaufen.⁠

Kehlriemen: Verhindert das Abstreifen des Zaumzeugs, sollte aber locker verschnallt werden.⁠

Kinnpolster:  Verhindert unangenehmen Druck durch Schnallen.⁠

Nasenriemen: Stabilisiert das Gebiss und begrenzt das Maulöffnen. Wichtig: Es sollten immer zwei Finger zwischen Nasenriemen und Pferd passen.⁠

Gebiss: Ermöglicht eine feine Kommunikation, vorausgesetzt, es ist optimal angepasst.⁠

Sperriemen:  Begrenzen das Aufsperren des Mauls und stabilisieren das Gebiss.⁠

Zügel:  Stellen die Verbindung zwischen Reiterhand und Gebiss her.⁠ ⁠

Besonders wichtig ist ein gut passendes Genickstück, da Pferde empfindlich auf Druck hinter den Ohren reagieren können. Anatomisch geformte Genickstücke oder Genickschoner können hier zusätzlichen Komfort bieten.⁠⁠

Achte immer darauf, wie dein Pferd auf das Zaumzeug reagiert. Wenn es Anzeichen von Unbehagen zeigt, könnte eine Anpassung nötig sein. ⁠⁠

2. Verschiedene Reithalfter-Typen

Das Reithalfter spielt eine wesentliche Rolle bei der Zügelführung und beeinflusst das Verhalten des Pferdes unter dem Sattel. Es gibt verschiedene Arten von Reithalftern, die jeweils unterschiedliche Wirkungen haben und für verschiedene Pferdetypen geeignet sind:⁠

A. Englisches Reithalfter⁠⁠

Das klassische englische Reithalfter besteht aus einem schmalen Nasenriemen, der knapp unterhalb des Jochbeins des Pferdes liegt. Es übt wenig Druck auf die Nase aus und ermöglicht dem Pferd viel Bewegungsfreiheit im Maul.

Für welches Pferd geeignet?: Ideal für Pferde, die wenig Widerstand im Maul zeigen und mit einer sanften Zügelführung gut zurechtkommen.

B. Kombiniertes Reithalfter⁠⁠

Das kombinierte Reithalfter ist eine Weiterentwicklung des englischen Reithalfters und verfügt zusätzlich über einen Sperrriemen, der über den Nasenriemen verläuft und unterhalb des Gebisses geschlossen wird. Dadurch wird verhindert, dass das Pferd das Maul zu weit öffnet.⁠

Für welches Pferd geeignet?:  Geeignet für Pferde, die dazu neigen, sich dem Gebiss zu entziehen oder das Maul weit zu öffnen. Es bietet eine zusätzliche Kontrolle, sollte jedoch nicht zu fest angezogen werden, um Unbehagen zu vermeiden.⁠ ⁠⁠

C. Schwedisches Reithalfter⁠⁠

Das schwedische Reithalfter ähnelt dem kombinierten Reithalfter, besitzt jedoch einen weich gepolsterten Nasenriemen und eine spezielle Schnallenmechanik, die den Druck gleichmäßig verteilt. Der Sperrriemen ist oft ebenfalls vorhanden.⁠

Für welches Pferd geeignet?: Es eignet sich für empfindliche Pferde, da der Druck gleichmäßiger verteilt wird. Auch für Pferde, die mehr Kontrolle benötigen, ist es eine gute Wahl.

D. Hannoversches Reithalfter

Dieses Reithalfter liegt tiefer als die anderen und verläuft knapp über den Nüstern des Pferdes. Es übt stärkeren Druck auf die Nase aus und verhindert, dass das Pferd das Maul öffnet oder das Gebiss verschiebt.⁠

Für welches Pferd geeignet?: Besonders bei jungen Pferden oder Pferden, die stark gegen das Gebiss arbeiten, wird es häufig eingesetzt. Allerdings ist es weniger für Pferde geeignet, die empfindlich auf Druck an der Nase reagieren. ⁠ ⁠

E. Mexikanisches Reithalfter⁠⁠

Dieses Reithalfter ist durch die kreuzweise Anordnung der Nasenriemen gekennzeichnet, die sich auf dem Nasenrücken kreuzen. Es ermöglicht dem Pferd mehr Freiheit im Kieferbereich, während es dennoch genug Kontrolle bietet.⁠

Für welches Pferd geeignet?: Besonders bei Pferden im Spring- und Vielseitigkeitssport beliebt, da es viel Bewegungsfreiheit bietet und dennoch genügend Kontrolle über das Maul behält.

Worauf sollte man beim Kauf achten?⁠⁠

Beim Kauf eines Zaumzeugs sollten mehrere Aspekte berücksichtigt werden, um das Wohlbefinden des Pferdes und eine optimale Reitperformance sicherzustellen:⁠

Material: Hochwertiges Leder ist langlebig, flexibel und passt sich dem Pferdekopf gut an. Synthetische Materialien sind oft günstiger und pflegeleichter, bieten jedoch nicht immer dieselbe Passform und Haltbarkeit.⁠

Passform: Das Zaumzeug sollte gut am Pferdekopf anliegen, ohne zu drücken. Zu eng sitzende Riemen können Druckstellen verursachen, während zu lockere Teile die Kontrolle erschweren.⁠

Verarbeitung: Achten Sie auf stabile Nähte, gut polsterte Genick- und Nasenriemen sowie hochwertige Schnallen, um Langlebigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.⁠

Individuelle Bedürfnisse des Pferdes: Jedes Pferd hat einen individuellen Kopfbau und Vorlieben, was den Tragekomfort des Zaumzeugs betrifft. Besonders empfindliche Pferde benötigen gut gepolsterte, druckverteilende Reithalfter. ⁠⁠

Anpassung des Zaumzeugs

Eine korrekte Anpassung des Zaumzeugs ist entscheidend für das Wohlbefinden des Pferdes und die effektive Kommunikation zwischen Pferd und Reiter. Hier einige grundlegende Tipps: ⁠⁠

Nasenriemen: Der Nasenriemen sollte etwa zwei Fingerbreit unterhalb des Jochbeins liegen. Er sollte nicht zu fest angezogen werden, um das Pferd nicht in seiner Atmung zu behindern. ⁠

Gebiss: Das Gebiss sollte so sitzen, dass es sanft im Maul des Pferdes liegt, ohne die Lefzen zu stark zu spannen. Zwei kleine Falten an den Lefzen zeigen eine gute Positionierung an.⁠

Genickstück: Achten Sie darauf, dass das Genickstück nicht zu eng anliegt und hinter den Ohren ausreichend Bewegungsfreiheit bietet. Eine weiche Polsterung verhindert unangenehmen Druck. ⁠⁠

Fazit

Das richtige Zaumzeug und Reithalfter zu wählen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Anatomie des Pferdekopfes, den Reitvorlieben und dem Trainingslevel des Pferdes. Es lohnt sich, verschiedene Optionen auszuprobieren und auf hochwertiges Material sowie eine gute Passform zu achten, um den Komfort des Pferdes und die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd zu optimieren.