Pferdewissen kompakt - 15 Fakten rund ums Pferd
Heute einmal nach dem Motto „Wissen rund ums Pferd kompakt“. Wir gehen in diesem Blog gemeinsam auf Entdeckungsreise und widmen uns kurz 15 interessanten Fakten rund um unsere geliebten Vierbeiner.
1. Aufs Pferd steigen: Warum steigt man von links aufs Pferd? Habt ihr euch auch schon gefragt, weshalb es eine Art Tradition oder einfach normal ist von links in den Sattel zu steigen? Grund dafür ist das Militär. Die Reiterei hat ihre Wurzeln im Militär und früher war dort das wichtigste Utensil der Säbel, das Schwert oder der Degen. Da der Kampfgegenstand auf der linken Seite des Soldaten befestigt war, musste er von links aufsteigen, um sich ungehindert in den Sattel schwingen zu können und weder dem Pferd noch sich Schaden dabei zuzufügen.
Allgemein ist zu sagen, dass das Aufsteigen von links den meisten Menschen leichter fällt, da die bevorzugte Hand mit dem gegenüberliegenden Bein korrespondiert. Also ist das Aufsteigen von der linken Seite für Rechtshändler einfacher als das Aufsteigen von rechts. Trotzdem wäre es fürs Pferd und auch den Reiter sinnvoll, wenn gelegentlich die Aufstiegsseite gewechselt werden würde. Probier es also ruhig beim deinem nächsten Ritt aus, von den rechten Seite dich in den Sattel zu schwingen.
2. Die Fellfarbe der Pferde: Hat die Fellfarbe eine Auswirkung auf gewisse Erkrankungen des Pferdes? Ja die Fellfarbe oder besser gesagt die Farbgene beim Pferd können Erkrankungen begünstigen. So zum Beispiel sind Tigerschecken, die für dieses Gen reinerbig sind, nachtblind. Bei den Rocky- Mountain- Horses, die das Windfarbgen tragen, treten sehr oft Fehlbildungen der Augen auf. Pferde, die aufgrund von Albinismus oder Leuzismus blaue Augen haben, können von der für Albinismus oder Leuzismus typischen Sehbehinderung betroffen sein. Bei Cremellos ist auffällig, dass sie die Augen zukneifen, wenn sie von hellem Sonnenlicht geblendet werden. Auch können Farbgene gesundheitliche Auswirkungen auf das Gehör bei Pferden haben. So sind zum Beispiel Splashed Whites gelegentlich taub. Es gibt auch Farbgene, die, wenn sie reinerbig, sogenannt homozygot, auftreten, tödlich sind. Die heterozygote Ausprägung hingegen führt zu weitgehend gesunden Pferden. Auch interessant zu wissen ist, dass dunkles Fell polarisiertes Licht stärker reflektiert als weisses. Insekten werden von polarisiertem Licht angezogen. Somit sind dunkle Pferde der Insektenplage vermehrt ausgesetzt und weissen ein grösseres Risiko auf, von durch Insekten übertragenen Krankheiten befallen zu werden.
3. Sporen im Reitsport : Gehören Sporen an das Reiterbein? In manchen Reitställen sind sie täglich im Einsatz, auf anderen Betrieben sind Sporen nie zu sehen. Aber was ist überhaupt der Sinn oder der Unsinn vom Benutzen der Sporen beim Reiten? Der Sporen reizt den Bauchraum und bewirkt somit eine reflexartige Kontraktion des Muskels. Dies führt zur Anspannung der Bauchdecke und zum Heben des Rückens. Wird der Sporen im richtigen Moment eingesetzt - beim Vortreten des gleichseitigen Hinterbeines - bewirkt die reflektorische Kontraktion ein verstärktes Vortreten des Hinterbeines. Also eine Aktivierung der jeweiligen Hinterhand. Der richtige Einsatz des Sporen im richtigen Moment kann also durchaus einen positiven Einfluss haben. Wichtig aber: Reflexe ermüden, wenn sie ständig gereizt werden!!! Der Sporen darf aber nie den Gehorsam der Schenkelhilfe ersetzen. Er soll nur als nützliche Ergänzung genutzt werden.
4. PAT- Werte, Puls Atmung und Temperatur beim Pferd: Jeder Organismus ist einzigartig und daher zeigen unsere Tiere eine breite Streuung der Norm- Werte. Daher wäre es von Vorteil, die Werte bei seinem Pferd regelmässig zu messen, um seine persönlichen Normalwerte zu kennen. Die Temperatur- Normwerte beim ausgewachsenen Pferd zwischen 37.5 - 38.2°C. Jedoch handelt es sich nicht um Fieber, sondern um Erhitzung, falls die Körpertemperatur aufgrund von Anstrengung oder hoher Umgebungstemperatur erhöht ist. Bei Fohlen liegt die Temperatur normalerweise zwischen 38.0-38.7°C. Neugeborene Fohlen haben noch etwas eine höhere Temperatur, mit Normwerten zwischen 38.8 - 39.3°C.
Bei der Atmung der Pferde werden die Normwerte mit 8-16 Atemzüge pro Minute angegeben. Pferde atmen in Ruhe recht flach. Sie sind in der Lage bis zu einem gewissen Grad die Atmung willkürlich zu steure, was die Messung nicht gerade einfach macht.
Der Ruhe- Puls eines Pferdes liegt bei 24-48 Schlägen pro Minute. Bei Hochleistung kann die Herzfrequenz auf bis zu 240 Schläge je Minute ansteigen.
5. Können Pferde lieben? Die meisten Experten sind sich einig, dass Pferde nicht in der Lage sind aufopfernde Liebe zu empfinden. Trotzdem haben sie ein grosses Sozialbedürfnis und suchen daher Herdenanschluss und Anschluss an den Menschen. Erlebt das Pferd mit uns positive Momente, fühlt es sich zu uns hingezogen und verbringt gerne Zeit mit uns. Nimmt das Pferd uns Menschen als ranghöher wahr, wird es uns auch in kritischen Situationen folgen und vertrauen. Auf diesem Weg entsteht eine enge Bindung zwischen Mensch und Pferd, welche sich am ehesten mit dem Wort Partnerschaft beschreiben lässt.
Weitere 5 interessante Fakten rund ums Pferd, wie zum Beispiel "Wie sehen Pferde?", "Geschwindigkeit eines Pferdes" und "Tiere tun Menschen gut!" findet ihr im nächsten Artikel. Einfach klicken und weiterlesen. Viel Spass!