Muskelverspannungen beim Pferd - Diagnose und Prävention

Von Reitsport

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Für die Verspannung der Muskeln bei Pferden gibt es durchaus viele Gründe.

Zunächst ist es möglich, dass das betroffene Pferd durch seine Genetik vorbelastet ist. Aufgrund des auf dem Erbmaterial basierenden Körperbaus können bestimmte Fehlstellungen entstehen, die das Aufkommen von Muskelverspannungen provozieren.

Ausserdem kann die Ursache der Muskelverspannungen in der Art und Weise der Fütterung der Pferde liegen, denn hierbei ist es wichtig, dass das Pferd genügend Vitamine und Nährstoffe erhält. Wenn darauf nicht entsprechend geachtet wird, fehlen dem Pferd essenzielle Antioxidantien, was zu Gewebeschäden und schlussendlich zur Schädigung der Muskelzellen führen kann.

Zusätzlich kann der Reiter selbst dafür verantwortlich sein, dass sein Pferd unter Verspannungen in der Muskulatur leidet, denn andauernde fehlende Reitkompetenz kann zur Folge haben, dass das Pferd periodisch falsch belastet wird. Infolgedessen bilden sich Muskelverspannungen.

Darüber hinaus kann ebenso ein unpassender Sattel Verspannungen in der Muskulatur hervorrufen, denn sollte dieser zu groß bzw. zu klein sein, wird das Gewicht des Reiters ungleichmäßig auf dem Rücken des Pferdes verteilt. Folglich wird auch die Muskulatur des Pferdes asymmetrisch beansprucht, sodass sich Verspannungen bilden können.

Weitere bekannte Hintergründe für die Verspannung der Muskulatur können Gelenkblockaden durch beispielsweise Trainingsunfälle oder Zahnschmerzen bei fehlender Behandlung sein.


Symptome

Aufgrund der verschiedenen Ursachen für die Verspannung der Muskulatur, gibt es ebenso viele Symptome, die einen Hinweis auf diese geben.

So kann auf Verspannungen geschlossen werden, wenn das Pferd auffallend langsam, wenig im Takt oder unbeweglich ist. Ursächlich dafür ist die Tatsache, dass die Verspannung der Muskulatur dazu führt, dass die Gelenke des Pferdes weniger Flexibilität aufweisen als davor. Somit büßt das Pferd einiges an Beweglichkeit und Geschmeidigkeit ein.

Ausserdem können Verspannungen anhand des fehlenden Nachschwingens der Muskulatur nach Bewegungen erkannt werden.

Die Verspannungen der Muskulatur sind allerdings nicht nur am äusseren Erscheinungsbild des Pferdes zu erkennen, sondern auch am fühlbaren Zustand der Muskulatur und dem Verhalten des Pferdes. Wenn mit dem Finger an dem Verlauf der entsprechenden Muskulatur entlanggegangen und an einer bestimmten Stelle Druck ausgeübt wird, so sollte sich die Muskulatur im Normalfall relativ weich anfühlen und nachgeben. Im Falle von Verspannungen lehnt das Pferd die Berührung ab und verhält sich abweisend, da es bei der Berührung Schmerzen verspürt. Zusätzlich ist eine gewisse Härte zu spüren.

Es kann sich also durchaus lohnen, sein Pferd entsprechend zu beobachten und zu Streicheln, da schon allein durch diese Maßnahmen Verspannungen entdeckt werden können.


Behandlung

Nachdem die Verspannungen selbstständig entdeckt werden konnten, sollte allerdings ein Tierarzt oder Physiotherapeut herangezogen werden, denn dieser findet die passende Ursache zu den Symptomen, sodass die Behandlung gestartet werden kann.

Der Großteil der Behandlung wird natürlich vom Physiotherapeuten oder Tierarzt geführt, jedoch ist es für den Besitzer des Pferdes ebenfalls möglich, bestimmte Massnahmen einzuleiten. Diese unterstützenden Strategien leiten sich teilweise aus den beschriebenen Ursachen ab.

Zunächst ist es von Vorteil, wenn das Pferd in Zukunft variantenreicher und spezieller gefüttert wird, um genügend Vitamine und Nährstoffe bereitzustellen, sodass Verspannungen verhindert werden können. Dabei hilft beispielsweise die Eingliederung von bestimmtem Mineralfutter und Aminosäuren in den Ernährungsplan.

Zu der richtigen Fütterung des Pferdes gehört auch das Beachten der Fütterungspausen, denn diese sollten im Idealfall nicht länger als 4 Stunden andauern. So wird das Pferd mit genügend Nährstoffen versorgt, sodass Übersäuerungen umgangen werden können.

In diesem Zusammenhang kann es ebenfalls förderlich sein, wenn das Pferd einer Entsäuerungskur unterzogen wird. Während dieser Phase sollte es möglichst viel trinken, damit die Säuren im Körper des Pferdes über den Urin ausgeschieden werden können. Dazu ergänzend ist es empfehlenswert, bestimmte Kräuter mit abführender Wirkung einzusetzen, die nochmals eine unterstützende Funktion einnehmen.

Abgesehen von diesen Maßnahmen ist es ratsam, dass das Pferd regelmäßig massiert und gewissermaßen physiotherapeutisch behandelt wird. Durch die Massagen wird die Muskulatur gelockert. Allerdings sollte hier erneut ein Fachmann angeheuert werden, denn ein ausgebildeter Physiotherapeut erkennt die Stellen, an denen das Tier verspannt ist, sodass er in der Lage sein wird, auch genau diese Punkte zu massieren, was die Behandlung effektiver gestaltet.

Hinzu kommt, dass der Therapeut nicht nur den Körper des Tieres besser kennt als der Besitzer, sondern auch andere bestimmte Heilungsstrategien, denn neben der Massage kann auch warmes Rotlicht oder Osteopathie Anwendung finden.

Der Besitzer des Pferdes kann sich selbst entsprechend weiterbilden und ähnliche Aufgaben übernehmen, allerdings ist dringend nahezulegen, dass der Experte diese Aufgaben besser und schneller erledigen kann.

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